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Demenz

Was ist Demenz? Symptome, Ursachen und Behandlungen

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Titelbild Demenz

Demenz ist ein Sammelbegriff für eine Reihe von Symptomen, die im Laufe der Zeit zu einer Beeinträchtigung des Gedächtnisses, der Fähigkeit zur Problemlösung, der Sprache und des Verhaltens führen können. Die Alzheimer-Krankheit ist die häufigste Ursache. Sie ist jedoch nicht die einzige. Lesen Sie hier, welche Formen von Demenz es gibt, was die Ursachen für ihre Entstehung sind und wie sie heute behandelt werden.

Demenz ist durch eine Reihe von Symptomen gekennzeichnet. Sie wird durch verschiedene Krankheiten verursacht, die zu einer Schädigung des Gehirns führen. Die Symptome werden im Laufe der Zeit immer schlimmer und umfassen unter anderem:

  • Gedächtnisverlust
  • Verwirrung und Hilfsbedürftigkeit bei alltäglichen Verrichtungen
  • Probleme beim Sprechen und Verstehen
  • Veränderungen im Verhalten.

In der Regel handelt es sich um eine fortschreitende Erkrankung. Das heißt, dass die Symptome zu Beginn relativ mild sein können, sich aber mit der Zeit verschlechtern. Es werden verschiedene Arten von Demenz unterschieden, wobei die Alzheimer-Krankheit am häufigsten vorkommt. Die zweithäufigste Form ist die vaskuläre Demenz.

Es ist normal, im Alter etwas vergesslicher zu werden. Demenz ist jedoch kein natürlicher Bestandteil des Alterns. Sie tritt nur auf, wenn eine Krankheit die Nervenzellen im Gehirn schädigt. Nervenzellen leiten Nachrichten zwischen verschiedenen Teilen des Gehirns und zu anderen Teilen des Körpers weiter. Je mehr Nervenzellen geschädigt sind, desto schlechter arbeitet das Gehirn. Als Ursache kommen mehrere Erkrankungen in Frage, die das Gehirn auf unterschiedliche Weise in Mitleidenschaft ziehen und so zu verschiedenen Formen der Demenz führen.

Formen der Demenz

Demenz wirkt sich auf jeden Menschen anders aus, aber jeder Typ hat einige typische Frühsymptome. Etwa 19 von 20 Betroffenen leiden an einer der vier Hauptformen. Es gibt aber auch Mischformen, bei denen Symptome von mehr als einem Demenztyp auftreten.

  1. Alzheimer-Krankheit: Die Alzheimer-Krankheit ist die häufigste Form der Demenz. Bei den meisten Menschen sind die ersten Anzeichen der Alzheimer-Krankheit Probleme mit dem Gedächtnis, dem Denken, der Sprache oder der Wahrnehmung.
  2. Vaskuläre Demenz: hervorgerufen durch Gefäßveränderungen im Gehirn, ist sie die zweithäufigste Demenzform. Häufige frühe Anzeichen sind Probleme beim Planen oder Organisieren, beim Treffen von Entscheidungen oder beim Lösen von Problemen.
  3. Lewy-Körperchen-Demenz (DLB): ihr liegt eine Lewy-Körperchen-Erkrankung zugrunde. Zu den Symptomen der DLB gehören Konzentrationsschwierigkeiten, Wahnvorstellungen, Bewegungsstörungen und Schlafstörungen.
  4. Frontotemporale Demenz (FTD): die seltenste der vier Hauptformen. Sie wird manchmal auch als Pick-Krankheit oder Frontallappen-Demenz bezeichnet. Häufige Symptome der FTD sind Veränderungen der Persönlichkeit und des Verhaltens und/oder Schwierigkeiten mit der Sprache.

Etwa jede(r) zwanzigste Demenzkranke in Deutschland leidet an einer selteneren Form. Dazu gehören atypische Formen der Alzheimer-Krankheit, CADASIL, das kortikobasale Syndrom, Creutzfeldt-Jakob, HIV-bedingte Demenz, Huntington, Altershirndruck und die progressive supranukleäre Blickparese. Dabei treten teilweise die gleichen Veränderungen im Gehirn auf wie bei den häufigeren Formen. Sie beginnen aber oft in einem anderen Teil des Gehirns. Aus diesem Grund treten andere Symptome auf, insbesondere im Frühstadium. Seltenere Demenzformen können auch andere Ursachen haben, zum Beispiel eine Infektion. CADASIL und die Huntington-Krankheit beruhen auf einem Gendefekt.

Symptome

Jeder Mensch erlebt eine Demenzerkrankung auf seine Weise, insbesondere in den frühen Stadien. Es gibt jedoch einige gemeinsame frühe Anzeichen und Symptome. Dazu gehören:

  • Gedächtnisverlust: Probleme, sich an Dinge zu erinnern, die vor kurzem passiert sind
  • Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren, zu planen oder zu organisieren: Probleme beim Treffen von Entscheidungen, beim Lösen von Problemen oder beim Befolgen einer Abfolge von Schritten, wie etwa beim Kochen einer Mahlzeit
  • Sprach- und Kommunikationsprobleme: zum Beispiel Schwierigkeiten, einem Gespräch zu folgen oder das richtige Wort für etwas zu finden
  • Fehlinterpretation von Gesehenem – Probleme bei der Einschätzung von Entfernungen oder bei der Wahrnehmung von Objektkanten sowie Fehlinterpretation von Mustern oder Spiegelungen
  • Zeitliche oder örtliche Desorientierung: Verlust des Überblicks über Zeit oder Datum oder Verwirrung über den Aufenthaltsort.
  • Stimmungsschwankungen oder Schwierigkeiten bei der Kontrolle von Emotionen – ungewöhnliche Ängstlichkeit, Reizbarkeit, Traurigkeit oder Angst, Verlust des Interesses an bestimmten Dingen und Persönlichkeitsveränderungen.

Bei einigen Formen der Demenz kann es für die Betroffenen schwierig sein, zu unterscheiden, was real ist und was nicht. Sie sehen oder hören vielleicht Dinge, die nicht wirklich da sind (Halluzinationen), oder sie bilden sich Dinge ein, die nicht wahr sind (Wahnvorstellungen). Solche Symptome sind jedoch nicht unbedingt auf eine Demenz zurückzuführen. Sie können auch durch andere Erkrankungen verursacht werden, wie alkoholbedingte Hirnschäden, leichte kognitive Beeinträchtigungen oder funktioneller kognitiver Abbau.

Demenz ist eine fortschreitende Krankheit. Die Symptome können anfangs relativ mild sein, sich aber mit der Zeit verschlimmern. Im späteren Verlauf können auch neue Symptome auftreten. Menschen mit Demenz im fortgeschrittenen Stadium benötigen schließlich ganztägige Pflege und Unterstützung bei der täglichen Lebensführung und Selbstversorgung, wie etwa beim Essen, Waschen und Anziehen. Unabhängig von der Art der Demenz ist die Lebenserwartung der Betroffenen im Durchschnitt geringer.

Wer erkrankt an Demenz?

In Deutschland lebten 2022 rund 1,8 Millionen Menschen mit Demenz. Bis zum Jahr 2050 wird mit einem Anstieg auf 2,8 Millionen Betroffene gerechnet. Betroffen sind vor allem Menschen, die älter als 65 Jahre sind, und es sind häufiger Frauen als Männer.

Die Wahrscheinlichkeit, an einer Demenz zu erkranken, steigt mit dem Alter deutlich an. Rund 7 Prozent der über 65-Jährigen sind von einer Demenz betroffen. Bei den über 80-Jährigen sind es bereits 17 Prozent. Aber auch jüngere Menschen können an Demenz erkranken. Im Vergleich zu Menschen, die im Rentenalter erkranken, ist ihre Lebenssituation meist anders. Die meisten sind erwerbstätig, oft leben noch Kinder im Haushalt oder es gibt ältere Angehörige, die selbst Hilfe benötigen. In Deutschland gibt es über 100.000 Demenzkranke zwischen 45 und 64 Jahren.

Warum manche Menschen an Demenz erkranken und andere nicht, ist nicht immer klar. Es kann von einer Kombination aus Alter, Genen, Lebensstil und anderen gesundheitlichen Bedingungen abhängen. Die meisten Demenzformen werden nicht von den Eltern auf die Kinder vererbt. Es gibt zwar einige Gene, die Demenz verursachen, sogenannte „familiäre“ Gene, aber diese sind selten.

Einige Dinge können das Risiko erhöhen, an Demenz zu erkranken, darunter:

  • hoher Blutdruck
  • körperliche Inaktivität
  • übermäßiger Alkoholkonsum
  • Rauchen
  • Hörverlust
  • Ernährung

Es ist erwiesen, dass man einiges tun kann, um das Risiko einer Demenzerkrankung zu verringern, vor allem, wenn man dies in der Lebensmitte (zwischen 40 und 65 Jahren) tut.

Diagnose und Behandlung

Wenn Gedächtnis- oder Denkprobleme ungewöhnlich häufig auftreten und sich nicht bessern, ist es wichtig, sich von einem Arzt untersuchen zu lassen. Wenn diese Probleme auf eine Demenzerkrankung zurückzuführen sind, hat eine frühzeitige Diagnose viele Vorteile. Sie gibt den Betroffenen eine Erklärung für ihre Symptome, ermöglicht ihnen den Zugang zu Behandlung, Beratung und Unterstützung und hilft ihnen, für die eigene Zukunft und für die Zukunft ihrer Angehörigen zu planen.

Es ist auch wichtig, die Art der Demenz zu kennen. Nur dann kann man die richtige Behandlung bekommen, zum Beispiel Hilfe im Alltag, Gesprächstherapie und Medikamente. Demenz ist noch nicht heilbar. Die richtige Pflege und eine Kombination aus medikamentöser und nicht-medikamentöser Behandlung kann Menschen mit Demenz jedoch helfen, so lange wie möglich ein selbstbestimmtes Leben zu führen.

Gesucht: ein Impfstoff gegen Alzheimer

 

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