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Antidementiva

Donepezil verzögert Demenz: Übergang vom mittleren zum späten Stadium gebremst

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Donepezil verzögert Demenz! Das zeigt eine 2015 veröffentlichte Studie. Der Cholinesterasehemmer Donepezil ist für die Behandlung von leichten bis mittelschweren Formen der Demenz vom Alzheimer-Typ zugelassen. Der Wirkstoff lindert die Symptome, kann die Krankheit aber nicht aufhalten. Neuere Studien haben gezeigt, dass eine Fortführung der Therapie beim Übergang vom mittleren zum späten Stadium den weiteren Krankheitsverlauf verzögert, so dass die Patienten länger zu Hause gepflegt werden können.

Absetzen oder nicht?

Das Absetzen von Donepezil im fortgeschrittenen Stadium der Alzheimer-Krankheit verdoppelt das Risiko, dass der Patient früher als erwartet pflegebedürftig wird. Dies ist das Ergebnis einer randomisierten klinischen Studie, die im Oktober 2015 in der Fachzeitschrift Lancet Neurology veröffentlicht wurde. Memantin, ein Abkömmling von Amantadin, dessen Wirksamkeit kontrovers diskutiert wird, hat diesen Effekt nicht.

Beide Medikamente sind für die Behandlung der leichten bis mittelschweren Alzheimer-Demenz zugelassen. Das Fortschreiten der Krankheit ist bisher nicht aufzuhalten, die Wirkstoffe können aber die Symptome lindern. Im Spätstadium ist für keines der Medikamente eine Wirkung nachgewiesen. Alle Betroffenen stehen daher irgendwann vor der Entscheidung, ob bei einer Verschlechterung der Symptome eine weitere Behandlung sinnvoll ist.

Studie: Donepezil verzögert Demenz

Donepezil verzögert die Demenz vor allem beim Übergang vom mittleren zum späten Krankheitsstadium. Die DOMINO-Studie (N Engl J Med 2012; 366:893-903) untersuchte den Krankheitsverlauf von 295 Patienten, die noch zu Hause gepflegt wurden. Die doppelblinde, placebokontrollierte Studie hatte vier Arme: In zwei Gruppen wurde Donepezil durch Memantin oder Placebo ersetzt. Die beiden Vergleichsgruppen erhielten weiterhin Donepezil, ein Teil davon in Kombination mit Memantin, der Rest mit Placebo. In einer der ersten Auswertungen zeigte das Team um Prof. Robert Howard vom University College London, dass die Fortsetzung der Therapie das Fortschreiten der kognitiven Veränderungen auch im Spätstadium der Erkrankung verlangsamt. Auch Memantin verzögert den Krankheitsverlauf, allerdings ist der Effekt statistisch nicht signifikant.

In einer neueren Arbeit legten die Forscher erneut Argumente für eine Fortsetzung der Therapie mit Donepezil vor. Endpunkt der Beobachtungen war die Überweisung der Patienten in eine stationäre Pflegeeinrichtung. Dies geschah in den Studienarmen, in denen Donepezil abgesetzt wurde, in den ersten 12 Monaten doppelt so häufig wie in den anderen Gruppen. Howard ermittelte eine Hazard Ratio von 2,09. In den drei Folgejahren zeigten sich keine signifikanten Unterschiede mehr. Für die Einleitung einer Therapie mit Memantin hingegen fehlt für beide Zeiträume der Nachweis der statistischen Signifikanz.

Howard plädiert daher für eine Fortsetzung der Behandlung mit Donepezil. Er erwähnt auch einen Nebeneffekt, der (nicht nur) für britische Patienten und Krankenkassen von Bedeutung ist: Die jährlichen Kosten für stationäre Pflege liegen in Großbritannien bei etwa 32.000 Pfund pro Patient. Die Medikamente sind mit 21,59 Pfund pro Jahr wesentlich günstiger.

Quelle: Ärzteblatt

 


 

 

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