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Memantin

Memantin zur Alzheimer-Prävention: Studie

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Symbolbild ApoE4 Memantin zur Alzheimer-Prävention

Eine Studie der University of Virginia will untersuchen, ob Memantine zur Vorbeugung von Alzheimer geeignet ist. Die Ergebnisse werden für Oktober 2024 erwartet. Alzheimer ist die mit Abstand häufigste neurodegenerative Erkrankung im Alter.

Die Bevölkerung in der westlichen Welt wird immer älter. Damit steigt auch die Zahl der Menschen, die an einer Demenz vom Typ Alzheimer erkranken. Um dem entgegenzuwirken, könnte eine präventive Therapie notwendig sein. Diese müsste, so die Vermutung, bei gefährdeten Personen bereits in jungen Jahren beginnen. Die Prozesse, die zum Verlust der kognitiven Funktionen führen, entwickeln sich oft schon 25 Jahre vor dem Auftreten der ersten Symptome. In einer klinischen Studie der Phase 2 soll nun untersucht werden, ob Memantine zur Prävention der Alzheimer-Krankheit geeignet ist.

Ist Memantin zur Alzheimer-Prävention geeignet?

Die Phase-2-Studie zum Einsatz von Memantine zur Vorbeugung der Alzheimer-Krankheit soll wichtige Daten für eine Phase-3-Studie liefern. Bis zu 128 Probanden werden rekrutiert und untersucht. Ziel ist es, eine Stichprobengröße von 32 randomisierten Teilnehmern zu erreichen. Die Studienpopulation wird aus Personen im Alter von 50 bis 65 Jahren bestehen, in deren Familien bereits Fälle von Alzheimer aufgetreten sind und die zudem positiv auf ApoE4 getestet wurden. ApoE4 ist ein Protein, von dem angenommen wird, dass es an der Entstehung von Demenz beteiligt ist.

Der Zeitplan der Studie sieht für jeden Probanden mehrere Schritte vor: vom Screening über die Behandlung (mit Auf- und Abdosierung) bis hin zur Beobachtung über 101 Wochen. Bei der Auswertung wird die Wirksamkeit der Behandlung anhand verschiedener Tests beurteilt. Weitere Tests sind erforderlich, um die Sicherheit zu beurteilen. Die Auswertung der Studie, die im Oktober 2021 beginnt, ist für Oktober 2024 geplant. Entsprechen die Ergebnisse den Erwartungen, wird eine weitere Studie mit einer größeren Teilnehmerzahl durchgeführt (Phase 3). Bis zur Entwicklung eines marktreifen Medikaments können also noch einige Jahre vergehen.

Hoffen auf den Erfolg

Gelingt kein Durchbruch in der Prävention und Therapie von Demenzerkrankungen, wird die Zahl der Erkrankten in Deutschland um durchschnittlich 35.000 pro Jahr steigen und im Jahr 2040 etwa 2 Millionen betragen. Schon heute ist eine adäquate Versorgung der Patienten aufgrund des Pflegefachkräftemangels nicht mehr im erforderlichen Umfang gewährleistet.

Sollte sich Memantine zur Vorbeugung der Alzheimer-Krankheit eignen, würde dies nicht nur die Patienten und ihre Angehörigen, sondern auch das Gesundheitssystem entlasten. Bis dahin raten Experten jedoch von einer Selbstmedikation ab. Im Internet gibt es eine wachsende Zahl von Shops, in denen man Produkte wie Memantin rezeptfrei kaufen kann. Diese richten sich vor allem an Menschen, die Memantin als Neuro-Enhancer verwenden. Allerdings ist auch hier die Wirkung nicht gesichert.

Quelle

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  1. Pingback: Studie: Memantin zur Alzheimer-Prävention – Demenz und Memantin

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AChE-Hemmer

Welche Alzheimer-Medikamente gibt es?

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Titelbild Alzheimer-Medikamente

Nach einer langen Durststrecke sind in jüngster Zeit wieder neue Alzheimer-Medikamente auf den Markt gekommen. Die Alzheimer-Krankheit ist ein komplexes Phänomen, und es ist unwahrscheinlich, dass ein einziges Medikament oder eine andere Maßnahme jemals alle Betroffenen erfolgreich behandeln wird. Dennoch haben die Wissenschaftler in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht.

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Memantin

Schützt Memantin vor Hirnschäden durch Bestrahlung?

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Titelbild Ganzhirnbestrahlung und Memantin

Der Schutz der kognitiven Funktionen bei Patienten, die sich einer Strahlentherapie des Gehirns unterziehen, ist von großer Bedeutung. Eine vielversprechende Intervention, die in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen hat, ist der Einsatz von Memantin. Dabei handelt es sich um ein einfaches, sicheres und relativ kostengünstiges Medikament. Es zielt darauf ab, den kognitiven Abbau zu begrenzen, der häufig als Nebenwirkung einer Strahlentherapie des Gehirns auftritt.

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Memantin

Off Label: Gehirndoping mit Memantin

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Symbolbild Gehirndoping mit Memantin

Von Hirndoping mit Memantine spricht man, wenn das für die Behandlung von mittelschwerer bis schwerer Alzheimer-Demenz zugelassene Medikament von Gesunden zur Verbesserung der kognitiven Leistungsfähigkeit eingesetzt wird. Theoretisch könnte das funktionieren, aber es gibt viele berechtigte Zweifel.

Memantin bei Alzheimer

Memantine wirkt bei Demenz zwar besser als ein Scheinmedikament (Placebo), kann die Krankheit aber nicht heilen. Das Medikament bindet an bestimmte NMDA-Rezeptoren der Gehirnzellen (Neuronen) und verhindert so eine übermäßige Stimulation durch Glutamat. Glutamat ist für die normale Funktion des Gehirns notwendig, aber eine zu starke Aktivierung der Rezeptoren führt zu einem Einstrom von zu vielen Kalzium-Ionen. Diese spielen eine Rolle bei der Beeinträchtigung von Gedächtnis und Kognition.

Memantine blockiert die Glutamatübertragung nicht vollständig, sondern hemmt nur die abnorme Aktivierung der Rezeptoren. Dadurch können neuronale Schäden reduziert werden. Diese Form der Neuroprotektion könnte die in der Literatur beschriebene Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten von Alzheimer-Patienten erklären.

Gehirndoping mit Memantin?

Kann es auch im Gehirn gesunder Menschen zu vorübergehenden, nicht-pathologischen, glutamatvermittelten neuronalen Schäden auf niedrigem Niveau kommen? Und wenn ja, könnte die Wirkung von Memantine den Schaden begrenzen und das Gedächtnis dieser Menschen verbessern? Ken S. Ota und Tina Godwin kommen in einem Fachartikel im Journal of Osteopathic Medicine zu dem Schluss, dass sich die Forschung mit diesen Fragen beschäftigen sollte.

Eine zentrale Rolle sowohl beim Hirndoping mit Memantin als auch bei seiner medizinischen Anwendung scheint ein Zwischenprodukt des Hirnstoffwechsels zu spielen, das so genannte N-Acetylaspartat, kurz NAA.

Memantine kann die NAA-Konzentration im Gehirn erhöhen, was auch mit bildgebenden Verfahren wie der Magnetresonanzspektroskopie (MRS) messbar ist. Die Auswertung von MRS-Aufnahmen hat gezeigt, dass Alzheimer-Patienten im Vergleich zu Gesunden deutlich niedrigere NAA-Werte aufweisen. Der Wirkmechanismus von Memantine könnte es den betroffenen Gehirnzellen ermöglichen, einen Teil ihrer Funktionen wieder zu erlangen, wie z.B. die Synaptogenese, die für das Lernen und die Gedächtnisbildung wichtig ist.

Außerdem wurde ein direkter Zusammenhang zwischen dem NAA-Gehalt im Gehirn und der Intelligenz festgestellt. Gesunde Personen mit hohen NAA-Werten schneiden bei Intelligenztests besser ab als gesunde Personen mit niedrigeren Werten. Möglicherweise sind die höheren NAA-Werte ein Hinweis auf verstärkte neuronale Prozesse.

Die Wirkung von Medikamenten gegen Demenz wurde mehrfach auch bei Menschen ohne diese Diagnose untersucht. Einigen Studien zufolge verbessern AChE-Hemmer wie Donepezil das Gedächtnis und die kognitiven Funktionen auch bei Gesunden. Andere Studien kommen zu gegenteiligen Ergebnissen. Ein weiteres Medikament, das die kognitive Leistungsfähigkeit verbessert, ist Methylphenidat. Besser bekannt unter dem Markennamen Ritalin, wird es häufig zur Behandlung von ADHS verschrieben, aber auch von gesunden Studierenden zur Steigerung der akademischen Leistung eingesetzt. Umfragen haben ergeben, dass Ritalin vor allem an Hochschulen mit hohen Zulassungsstandards missbraucht wird.

Gehirndoping mit Memantin: Vorsicht

Angesichts all dieser Faktoren und der zahlreichen Berichte über vergleichbaren Missbrauch von Dopingmitteln im Sport liegt die Vermutung nahe, dass auch einige ehrgeizige Studierende gedächtnisfördernde Medikamente als „Dopingmittel“ missbrauchen, um ihre akademischen Leistungen zu verbessern.

Ob die erhoffte Wirkung nur auf einem Placeboeffekt beruht oder tatsächlich vorhanden ist, bedarf weiterer Forschung. Doch selbst wenn sich die erhoffte Wirkung bestätigen sollte, erkaufen sich die Anwender die kurzfristige Besserung beim Hirndoping mit Memantin mit verschiedenen Nebenwirkungen. Schwindel, Übelkeit und Erbrechen, Kopfschmerzen sind nur einige davon. Von Online-Anbietern, bei denen man Produkte wie Memantin rezeptfrei kaufen kann, raten alle Experten ab.

 

 

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