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Methylphenidat

Methylphenidat gegen Apathie bei Demenz

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Laut einiger Studien könnte Methylphenidat gegen Apathie helfen.

Obwohl viele Demenzpatienten apathisch werden, gibt es noch keine etablierte Therapie zur Behandlung dieses Symptoms. Erst in jüngster Zeit wurden einige Medikamente als mögliche Optionen untersucht. Vor allem das ADHS-Medikament Methylphenidat scheint gegen Apathie zu wirken.

Was ist Apathie?

Apathie ist ein Zustand, der durch mangelndes Interesse, fehlende Initiative und verminderte Aktivität gekennzeichnet ist. Sie tritt bei 63 % der Patienten auf, die an einer Demenz vom Alzheimer-Typ leiden. Bei der Frontotemporalen Demenz (FTD) sind es sogar 93 %. Dieser Zustand ist oft von langer Dauer und trägt zur Verschlechterung des Zustands der Betroffenen und zur Belastung der Pflegenden bei. Eine wirksame Behandlung dieses Symptoms könnte sowohl für die Patienten als auch für ihre Angehörigen und Pfleger eine große Verbesserung bedeuten.

Methylphenidat gegen Apathie: wenige Studien

21 randomisierte kontrollierte Studien (RCTs), in denen entweder ein Medikament oder ein Placebo zur Behandlung von Apathie eingesetzt wurde, wurden bis Mai 2017 im Auftrag des Cochrane-Instituts verglichen. Die insgesamt 6300 Patientinnen und Patienten litten alle an einer Demenz vom Alzheimer-Typ.

Vier der Studien wurden speziell zur Untersuchung von Apathie durchgeführt. Dabei wurde in einem Fall der Wirkstoff Modafinil und in drei Fällen Methylphenidat eingesetzt. Die übrigen 17 Studien hatten zwar andere Themenschwerpunkte, enthalten aber ebenfalls Beobachtungen zur Apathie.

In den drei Studien, die sich mit Methylphenidat befassten, zeigte sich, dass Methylphenidat bei Apathie besser wirkte als Placebo. Die Patienten schnitten bei bestimmten Aspekten der Kognition und bei einigen Aktivitäten des täglichen Lebens besser ab. Es ist jedoch nicht klar, ob der Effekt groß genug ist, um in der Praxis relevant zu sein. Für Modafinil zeigte sich kein Vorteil.

Weitere Forschungen erforderlich

Die Ergebnisse der analysierten Studien deuten darauf hin, dass der Einsatz von Methylphenidat zur Behandlung von Apathie bei Demenzpatienten einen gewissen Nutzen haben könnte. Die Qualität der Evidenz ist jedoch gering bis moderat. Dies ist vor allem auf die geringe Anzahl der Studien zurückzuführen. Zudem waren die Kriterien zur Messung der Apathie nicht einheitlich. Bevor daraus neue Leitlinien für die Behandlung abgeleitet werden können, sind weitere Studien mit deutlich mehr Teilnehmern erforderlich, die gezielt demente Patienten beobachten und die Apathie als primären Endpunkt untersuchen.

Quelle

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