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Benzodiazepine

Benzodiazepine: Fördern sie die Demenz?

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Benzodiazepine Symbolbild Benzodiazepine

Seit einiger Zeit wird diskutiert, ob Benzodiazepine das Risiko erhöhen, an Demenz zu erkranken. Eine der jüngsten Studien zu diesem Thema deutet darauf hin, dass das Risiko nicht so hoch ist wie angenommen, aber es gibt auch Zweifel an der Methodik.

Benzodiazepine: mehr Fälle von Demenz, aber zweifelhafte Kausalität

Im Jahr 2014 hat eine kanadische Studie mit 120.000 Teilnehmern gezeigt, dass ältere Patienten, die von ihrem Arzt Benzodiazepine erhalten, etwa 50 Prozent häufiger an Alzheimer erkranken. Warum das so ist, sagen die Zahlen nicht. Die fraglichen Wirkstoffe führen auch bei gesunden Menschen zu kognitiven Störungen. Das legt die Vermutung nahe, dass sie direkt oder indirekt die Entwicklung einer Demenz fördern könnten.

Zum anderen entwickelt sich die Krankheit schleichend. Symptome wie Schlafstörungen, Unruhe oder Angst werden oft anderen Ursachen zugeschrieben. Sie können kurzfristig gut mit Benzodiazepinen behandelt werden. Eine beginnende Demenz wird nicht vermutet, solange der Patient nicht über Gedächtnisprobleme klagt.

Neue Studie: kein kausaler Zusammenhang nachweisbar

Eine bedingte Entwarnung kam 2016 aus Kanada. An der Universität von Seattle wurde eine mehrjährige Studie mit 3.443 Teilnehmern abgeschlossen. Die Patienten waren zu Beginn über 65 Jahre alt und litten nicht an Demenz. Von denen, die keine Benzodiazepine erhielten, entwickelten 21 % im Laufe der Beobachtungszeit eine Demenz – ein üblicher Wert. Bei niedriger Dosierung waren es 30 %, bei moderater Dosierung 24 % und bei hoher Dosierung 28 %.

Die Autoren bewerten die Ergebnisse so, dass sich daraus kein kausaler Zusammenhang zwischen der Medikation und einer späteren Erkrankung ableiten lässt. Zwar gibt es Kritik am Studiendesign und an den statistischen Methoden, aber der deutlich erkennbare Trend konnte bisher nicht widerlegt werden.

Benzodiazepine bei Demenz

Menschen mit Demenz sind häufig unruhig oder schlafen schlecht. Diese Symptome lassen sich nicht allein mit Antidementiva behandeln. Der Einsatz von Benzodiazepinen ist jedoch nicht ratsam, da sie einerseits selbst einen negativen Effekt auf die Kognition haben. Zum anderen erhöhen sie die Sturzgefahr, rufen häufig paradoxe Reaktionen hervor und machen abhängig. In Ausnahmefällen kommen nur Einzeldosen von Wirkstoffen mit kurzer Halbwertszeit in Frage.

Ohnehin sind diese Medikamente nur auf ärztliche Verschreibung erhältlich. Wer Benzodiazepine kaufen möchte, benötigt also ein ärztliches Rezept. Im Internet gibt es einige Shops, in denen man Benzodiazepine rezeptfrei bestellen kann. Wegen der fehlenden ärztlichen Beratung ist davon jedoch abzuraten. Bisher gibt es keine Hinweise darauf, dass Demenzpatienten in größerem Umfang von solchen Angeboten Gebrauch machen.

Quelle und weitere Infos

Entwarnung für Benzodiazepine – oder doch nicht? In: daz.online

 

 

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  1. Pingback: Benzodiazepine: Fördern sie die Alzheimer-Demenz? – Alzheimer-Demenz und Benzodiazepine

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