Galantamin

Hautreaktionen durch Galantamin

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Bei Patienten, die Galantamin (Reminyl®) anwenden, kommt es in seltenen Fällen zu schweren Hautreaktionen. Der Hersteller hat bereits 2015 darüber berichtet. Wenn schwere Hautreaktionen durch Galantamin auftreten, handelt es sich um eine allergische Reaktion, die alles andere als harmlos ist. Die Einnahme sollte dann sofort abgebrochen werden.

Hautreaktionen durch Galantamin: selten, aber gefährlich

Schwere Hautreaktionen durch Galantamin (Reminyl®) wurden kurz nach den ersten Meldungen in die Liste der seltenen Nebenwirkungen aufgenommen. Sie finden sich heute in den Beipackzetteln aller auf dem Markt befindlichen Präparate. Es handelt sich um das Stevens-Johnson-Syndrom, die akute generalisierte exanthematische Pustulose und das Krankheitsbild Erythema multiforme.

Die Pustulose heilt in der Regel folgenlos aus. Sie stellt nur bei bestimmten Begleiterkrankungen ein ernsthaftes Problem dar. Das Stevens-Johnson-Syndrom hingegen ist eine der schwersten bekannten Arzneimittelreaktionen. Es führt bei 6 % der Patienten zum Tod. Liegt ein Erythema multiforme vor, kann es nahtlos in eine Pustulose übergehen. Bei schweren Verläufen kann sich daraus das Lyell-Syndrom entwickeln. Dieses Syndrom wird auch als Burning Skin Syndrome bezeichnet und führt zu einer blasenartigen Ablösung der Epidermis. Die Letalität liegt je nach Verlauf und Schweregrad zwischen 25 % und 75 %.

Bei Hautreaktionen durch Galantamin: Einnahme sofort abbrechen

Solche Fälle sind glücklicherweise sehr selten. Sie treten nur bei einem bis zehn von 10.000 Patienten auf. Außerdem ist nicht jede Hautreaktion gefährlich. Bei schweren Verläufen ist die Letalität jedoch sehr hoch. Deshalb wird heute empfohlen, Galantamin sofort abzusetzen und bei Hautveränderungen den Arzt zu informieren.

Quellen und weitere Informationen

Siehe auch


Info: Was ist Galantamin?

Galantamin wird vor allem zur Behandlung von Demenzen, insbesondere der Alzheimer-Krankheit, eingesetzt. Neben Donepezil und einigen anderen gehört es zu den wichtigsten Medikamenten auf diesem Gebiet. Es ist vor allem unter dem Namen Reminyl bekannt. Um Reminyl zu kaufen, braucht man ein Rezept. Da es sich jedoch nicht um ein Betäubungsmittel handelt, reicht ein normales ärztliches Rezept aus. Es gibt zwar einige Online-Shops, die Reminyl rezeptfrei anbieten, aber alle Experten raten davon ab.


 

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